Brummen im Ohr: Symptome, Ursachen und was Du tun kannst

 

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Ein tiefes Brummen, Rauschen oder Summen im Ohr – dieses Geräusch, das nur Du selbst hörst, kann sehr störend sein. Es ist eine Form von Tinnitus und meist ein subjektiv wahrgenommenes Geräusch, das nicht von einer äußeren Schallquelle stammt. Auch wenn es unangenehm ist, steckt in den allermeisten Fällen keine ernste oder gefährliche Krankheit dahinter. Trotzdem ist es wichtig, die Ursachen abzuklären und zu lernen, damit umzugehen.

🤔 Was ist das tiefe Brummen? Symptome im Überblick

Das Brummen ist nur eine von vielen Erscheinungsformen eines Tinnitus. Es wird oft als tiefes, monotones Geräusch beschrieben, das in einem oder beiden Ohren oder auch im Kopf wahrgenommen werden kann.

Typische Symptome, die mit Ohrgeräuschen einhergehen können, sind:

 * Dauerhafte oder wiederkehrende Geräusche (Brummen, Rauschen, Pfeifen, Zischen).

 * Gefühle wie Angst, Anspannung oder Stress können die Geräuschwahrnehmung und den Leidensdruck verstärken.

 * Mögliche Schlafstörungen oder Konzentrationsprobleme.

 * Manchmal ein begleitender Hörverlust oder ein Druckgefühl im Ohr.

Besonders störend ist, dass Du der Einzige bist, der das Geräusch hört. In sehr seltenen Fällen, beim sogenannten objektiven Tinnitus, kann das Geräusch auch für Außenstehende hörbar sein (oft pulsierend synchron zum Herzschlag).

🧐 Mögliche Ursachen für das Ohrgeräusch

Für das tiefe Brummen gibt es viele mögliche Auslöser. Manchmal ist es eine Schutzreaktion Deines Gehörs, in anderen Fällen ist es ein Zeichen dafür, dass etwas in Deinem komplexen Hörsystem nicht ganz im Gleichgewicht ist.

Häufige Ursachen sind:

 * Lärmbelastung: Zu laute Geräusche (Konzerte, Kopfhörer, Maschinen) sind ein Hauptauslöser.

 * Hörverlust: Das Gehirn versucht oft, einen leichten Hörverlust auszugleichen, indem es eigene "Ersatzsignale" erzeugt, die Du als Tinnitus wahrnimmst.

 * Ohrenschmalzpfropfen: Eine Verstopfung des Gehörgangs durch verhärtetes Ohrenschmalz kann ein Brummen oder ein dumpfes Gefühl verursachen.

 * Stress: Mentaler Stress und körperliche Überlastung gelten als Risikofaktoren und können einen bestehenden Tinnitus verschlimmern.

 * Durchblutungsstörungen/Bluthochdruck: Besonders bei einem pulsierenden (herzschlagsynchronen) Brummen sollten diese Faktoren ärztlich abgeklärt werden.

 * Funktionsstörungen: Entzündungen im Mittelohr, Probleme mit der Ohrtrompete (Druckausgleich) oder Störungen im Kiefergelenk (z. B. Verspannungen im Nacken/Kiefer) können ebenfalls eine Rolle spielen.

🩺 Wann Du unbedingt zum Arzt gehen solltest

Auch wenn ein Tinnitus meist harmlos ist, solltest Du die Geräusche immer ärztlich abklären lassen, um schwerwiegendere Ursachen auszuschließen und eine geeignete Therapie zu starten.

Suche zeitnah (innerhalb von 24 bis 48 Stunden) einen HNO-Arzt auf, wenn:

 * Das Brummen plötzlich auftritt und von einem Hörverlust oder einem Gefühl wie Watte im Ohr begleitet wird (Hinweis auf einen Hörsturz).

 * Das Geräusch pulssynchron ist, also synchron zu Deinem Herzschlag schlägt.

 * Du zusätzlich starke Schmerzen, Schwindel oder neurologische Symptome bemerkst.

Suche einen Arzt auf, wenn:

 * Das Geräusch länger als 48 Stunden anhält.

 * Du stark unter dem Geräusch leidest und es Deine Lebensqualität beeinträchtigt.

Dauert das Ohrgeräusch länger als drei Monate an, spricht man von einem chronischen Tinnitus. Hier liegt der Fokus der Behandlung dann oft auf dem Umgang und der Akzeptanz des Geräuschs.

💪 Was Du selbst tun kannst – Selbsthilfe und Prävention

Die gute Nachricht: Du kannst selbst aktiv werden, um die Symptome zu lindern oder einem Tinnitus vorzubeugen!

🧘 Stress reduzieren und ablenken

 * Entspannung: Da Stress den Tinnitus oft verstärkt, helfen Techniken wie Yoga, Meditation oder progressive Muskelentspannung.

 * Ablenkung: Konzentriere Dich nicht auf das Geräusch. Bleibe aktiv und lenke Deine Aufmerksamkeit auf andere Dinge.

 * Maskierung: Besonders abends kann völlige Stille den Tinnitus lauter erscheinen lassen. Nutze angenehme Geräusche (z.B. Naturgeräusche, leise Musik oder ein Zimmerspringbrunnen), um das Brummen zu überdecken (Maskieren).

🔇 Lärmschutz beachten

 * Gehörschutz: Vermeide übermäßige Lärmbelastung. Trage bei Konzerten, lauten Veranstaltungen oder bei der Arbeit mit lauten Maschinen immer Ohrstöpsel oder Gehörschutz.

 * Kopfhörer: Höre Musik nicht über Stunden und achte darauf, die Lautstärke zu begrenzen.

💧 Ohrentropfen richtig anwenden (falls ärztlich verordnet)

Wenn Dein Arzt oder Apotheker Dir Ohrentropfen zur Behandlung einer Entzündung oder zum Aufweichen von Ohrenschmalz verschreibt, ist die richtige Anwendung entscheidend:

 * Hände waschen: Reinige Deine Hände gründlich.

 * Erwärmen: Wärme das Fläschchen kurz in Deiner Hand an. Zu kalte Tropfen können Schwindel oder Schmerzen verursachen. Niemals unter heißem Wasser erwärmen!

 * Position: Lege Dich auf die Seite, sodass das betroffene Ohr nach oben zeigt.

 * Gehörgang strecken: Ziehe bei Erwachsenen die Ohrmuschel vorsichtig nach hinten und oben, um den Gehörgang zu begradigen. Bei Kindern wird das Ohr nach hinten und unten gezogen.

 * Eintropfen: Halte die Pipette über das Ohr und tropfe die verordnete Menge ein, ohne die Pipettenspitze mit dem Ohr zu berühren (Hygiene!).

 * Einwirken lassen: Bleibe 2 bis 5 Minuten in dieser Seitenlage, damit die Tropfen tief in den Gehörgang fließen können. Du kannst leicht vor dem Ohr massieren, um die Verteilung zu fördern.


Abschließend gilt: Das tiefe Brummen ist ein Symptom, das ernst genommen werden sollte, aber selten gefährlich ist. Der erste und wichtigste Schritt ist immer die Abklärung beim HNO-Arzt.



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