auch bekannt als: „Ich liebe Schönheit – aber ich finde nie meine Socken.“
08:13 Uhr – Aufwachen mit Stilbruch
Der Wecker klingelt…
Also, das Handy vibriert, liegt aber irgendwo UNTER dem Bett, neben einem Buch über Minimalismus und einem halb aufgetrunkenen Chai Latte von gestern.
Er steht auf.
Mit einem Knöchel auf einem Skizzenblock.
Guckt in den Spiegel.
„Ich sehe aus wie eine Mischung aus Raffaello-Engel und kaputtem Studenten.“
Grinst.
„Perfekt.“
08:45 Uhr – Frühstück der Inspiration
Er schneidet eine Avocado.
Die andere Hälfte liegt seit Dienstag im Kühlschrank – braun, traurig, vergessen.
Er isst sie trotzdem.
„Patina ist auch ästhetisch.“
Dazu trinkt er: Kaffee.
Oder Tee.
Er weiß es nicht genau, weil er beide in die gleiche Tasse geschüttet hat.
„Fusion Cuisine, darling.“
09:20 Uhr – Anziehen in drei Akten
– Er zieht ein Hemd an, das nach Aquarell aussieht.
– Eine Hose, die schon so oft repariert wurde, dass sie jetzt als Textil-Collage gilt.
– Und als Krönung: Zwei verschiedene Socken.
Aber mit Absicht.
Wirklich.
10:11 Uhr – Arbeitsbeginn (theoretisch)
Er öffnet sein Skizzenbuch.
Will „nur kurz“ eine Idee notieren.
Zeichnet dann einen philosophischen Wurm, der existentialistische Fragen stellt.
„Bin ich eine Linie oder ein Labyrinth?“
Sein Laptop bleibt zu.
Seine Seele hingegen: weit offen.
12:00 Uhr – Der kreative Knoten
Er denkt nach.
Über Licht.
Über Farbe.
Über das Geräusch, das Pinsel machen, wenn sie auf Papier treffen.
Er sagt laut:
„Ich brauche einen künstlerischen Neuanfang… oder Pizza.“
Es wird Pizza.
14:30 Uhr – Das große Aufräumen (nur optisch)
Er schiebt alles chaotisch an die Seite, macht Platz auf dem Tisch, stellt ein Notizbuch und ein Glas Wasser daneben –
und fotografiert es für Instagram.
Caption:
„Heute: Klarheit im kreativen Sturm.“
Die Realität drum herum sieht aus wie eine Mischung aus Flohmarkt und Kunstatelier nach einem Erdbeben.
Aber das sieht man ja nicht.
16:00 Uhr – Flow-Modus (mit Umwegen)
Er beginnt ein Gedicht.
Wechselt dann zu Acrylfarben.
Dann zu Ukulele.
Dann wieder zurück zum Gedicht.
Nach 2 Stunden hat er:
– einen halbfertigen Song
– Farbe auf dem T-Shirt
– und eine neue Lebenskrise.
19:30 Uhr – Der Abend kommt mit Räucherstäbchen
Er räuchert sein Zimmer aus – nicht aus spirituellen Gründen, sondern weil er vergessen hat, das Ofenbrot rauszunehmen.
Er nennt es trotzdem „energetische Reinigung“.
Er hört Lo-Fi.
Liest Rilke.
Redet mit seiner Pflanze.
Oder sich selbst.
23:00 Uhr – Schlafenszeit?
Theoretisch.
Praktisch liegt er noch wach, denkt über einen „ästhetischen Comic über das Innenleben von Staubflusen“ nach.
Dann schläft er ein.
Auf dem Sofa.
Mit der Katze eines Nachbarn.
Die einfach beschlossen hat, bei ihm zu wohnen.
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