Wieviel Genuss braucht ein Mensch?

 

Kaffee und ein kleines rundes Törtchen auf einem kleinen Tischchen im Café, Überschrift: Wohlbefinden und Genuss in Kursiv


Ich war gerade spazieren, aber bei den tiefen Temperaturen führte der Weg direkt in ein Café, wo ich mich wärmen konnte. Ein Kaffee und ein Törtchen waren ein Genuss.


Und dann fragte ich mich: Wieviel Genuss braucht ein Mensch?


Vielleicht ist Genuss nichts, was man messen kann – sondern etwas, das man spüren muss.


Diese kleine Pause im Warmen, der Duft des Kaffees, der zarte Bruch der Kuchengabel durch die Oberfläche des Törtchens… das war kein Luxus. Das war ein Moment, in dem Körper und Seele gleichzeitig lächelten.


Wir leben in einer Welt, die uns ständig zeigt, was „zu viel“ ist.

Zu viel Zucker. Zu viel Faulheit. Zu viel Geld. Zu viel Bequemlichkeit.

Und doch – wenn man genau hinschaut – fehlt es den meisten nicht an Einschränkung, sondern an bewusstem Erleben.


Genuss ist nicht das dritte Stück Torte.

Genuss ist der erste Bissen, bei dem man wirklich da ist.


Vielleicht braucht ein Mensch gar nicht viel Genuss,

aber er braucht ihn echt.

Nicht als Belohnung nach Leistung.

Nicht als Kompensation für Stress.

Nicht als Flucht.


Sondern als Erinnerung:


Ich bin lebendig.

Ich darf fühlen.

Ich darf mir gut tun.


Genuss ist ein stiller Dialog mit dem Körper:

„Ich höre dich. Ich nehme dich wahr.“

Und in diesem Wahrnehmen entsteht Frieden. Kein Übermaß. Keine Gier.

Nur ein Moment von Einverständnis mit dem Leben.


Wieviel Genuss braucht ein Mensch?

Vielleicht genau so viel, dass der Alltag nicht mehr wie ein Kampf wirkt,

sondern wie ein Tanz.


Ein Kaffee an einem kalten Tag.

Der warme Atem beim ersten Schluck.

Die Süße, die sich auf der Zunge ausbreitet wie ein sonniger Gedanke.


Manchmal genügt das schon, um sich daran zu erinnern,

dass Glück kein Ziel ist – sondern ein Augenblick.





Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Angst und Erleuchtung: Eine spirituelle Perspektive